Als die Welt aufgrund der Ausweitung von COVID-19 zum Stillstand kam, beschleunigten Google und Amazon die Entwicklung von Tools für ihr Bestreben, das höchste Volumen an Transaktionsverkehr zu erfassen. Beide Online-Giganten verbessern seit Jahren ihre digitalen Ökosysteme, um zu Benchmarks für die geschäftlich interessantesten Suchanfragen zu werden: solche, die eine klare Kaufabsicht zeigen.
Produktsuchen und die digitalen Ökosysteme von Google und Amazon
Eine kürzlich von CivicScience in den Vereinigten Staaten durchgeführte Umfrage ergab, dass während der Coronavirus-Krise 47 % der User bei der Suche nach bestimmten Produkten Amazon nutzten, während 24 % Google wählten und weitere 14 % andere Wege bevorzugten. Die verbleibenden 16 % gaben an, dass sie nicht online einkaufen. Natürlich wurde diese Wahl durch den Grad der Nutzertreue beeinflusst, da der Prozentsatz der Vorliebe für Amazon auf 74 % bei Prime-Mitglieder anstieg.
Dieses Maß an Sichtbarkeit hat Amazon jedoch nicht allein erreicht: Es hat eine Strategie entwickelt, bei der das Google-Netzwerk selbst eine entscheidende Rolle gespielt hat. Eine von SEO Searchmetrics in den Vereinigten Staaten durchgeführte Studie zeigte Amazons enorme Präsenz in allen Arten von Google-Suchergebnissen, einschließlich Paid Searches in Ads und Shopping. Des Weiteren kündigte der Marketplace im April dieses Jahres die Reduzierung der Bonusleistungen in seinem Partnerprogramm an, um so Kosten einzusparen. Mit der Einführung neuer Anzeigenformate und -funktionen, wie Sponsored Brands Ads, hat das Unternehmen gleichzeitig die Verbesserung von Amazon Advertising vorangetrieben. Für Amazon ist die Zeit gekommen, die Kapazität seiner Plattform zu nutzen, um Traffic in Verkäufe zu verwandeln.
Aus der Sicht von Google zeigt Amazons Investition in seine Werbeprodukte, dass das Unternehmen von Jeff Bezos weiterhin die von der Suchmaschine zur Verfügung gestellten Tools nutzt, um Kunden anzuziehen. Da immer mehr Kanäle und Touchpoints an den komplexen Customer Journeys beteiligt sind, hat Google den Vorteil, dass es den Rest der Suchanfragen von Nutzern abdeckt, die Information suchen oder Produkte vergleichen möchten, und sogar generische Produktsuchen durchführen.
Eine Studie von BrandVerity in den Vereinigten Staaten zeigte beispielsweise, dass 52 % der Nutzer, die nach allgemeinen Produkten, wie „Laufschuhen“, suchten, Google gegenüber Amazon (37 %) bevorzugten, das zur ersten Wahl wurde, wenn es um spezifische Produkte ging. Die Suchmaschine versucht jedoch, diese Lücke zu schließen. Die Ankündigung der kostenlosen Version von Google Shopping bestätigt, dass sie die SERP umgestalten, um die Produktergebnisse relevanter zu machen.
Was ist als Einzelhändler zu tun?
Wie können Sie angesichts dieser Situation die von Amazon und Google zur Verfügung gestellten Tools nutzen, um mehr Sichtbarkeit zu erreichen und den Online-Verkauf im E-Commerce anzukurbeln? Es folgen vier wichtige Empfehlungen:
1. Untersuchen Sie die Bedeutung der einzelnen Plattformen in Ihrer digitalen Strategie: Unser Kollege Jerome Keloghlanian fragte bereits in seinem Artikel, ob es für einen E-Commerce profitabel sei, bei Amazon präsent zu sein. Auf diese Frage gibt es keine eindeutigen Antworten, aber es ist ein Thema, das jeder Einzelhändler analysieren sollte. In jedem Fall liefert eine detaillierte Analyse des Konversionspfades der Nutzer und der Rolle jedes Kanals durch fortgeschrittene Attributionsmodelle eine solide Grundlage, auf der eine Strategie aufgebaut werden kann.
2. Machen Sie die Produktinformationen für Google leichter lesbar: Dazu gehört das Hinzufügen der Produktinformationen auf den Seiten gemäß dem von Google empfohlenen strukturierten Markup und optimierten Produkt-Feeds, was eine enge Zusammenarbeit zwischen den SEA- und SEO-Teams erfordert, da dies ein wichtiger Faktor für das Erscheinen in den organischen Ergebnissen von Shopping ist.
3. Stimmen Sie Inhalt und Suche aufeinander ab: Google und Amazon verfolgen das gleiche Ziel, ihre Nutzer nicht zu enttäuschen. Es überrascht nicht, dass der Marketplace das Konzept der Amazon Retail Readiness auf seine Werbekunden übertragen hat. Dies funktioniert wie eine Checkliste, um festzustellen, wann ein Produkt bereit ist, auf der Plattform verkauft zu werden. Diese Empfehlungen stimmen mit denen von Google überein und wirken sich positiv auf die organische Positionierung von Amazon-Seiten in den Suchergebnissen aus, erläutert die oben erwähnte Studie von Search Metrics.
4. Verbessern Sie das positive Image Ihrer Marke durch Kunden-Reviews: Nutzer schätzen die Vorzüge von Amazon nicht nur wegen des umfangreichen Produktkatalogs, sondern auch wegen des effizienten Feedback-Systems, das bei der Kaufentscheidung sehr hilfreich sein kann (z.B. Amazon Vine). Auch Google empfiehlt schon jetzt in Google Shopping die Sammlung von Kundenmeinungen mit Google Customer Reviews, da dies einer der Faktoren sein wird, die den Produktergebnissen mehr Sichtbarkeit verleihen wird, wenn Ihre Pläne hinsichtlich der organischen Suche vorankommen.
Google und Amazon sind unumgänglich in jeder Online-Verkaufs-Strategie
Seit Jahren ist der Abstand zwischen Google und Amazon bei der Produktsuche immer größer geworden. Die Rivalität zwischen den beiden schafft jedoch Möglichkeiten im Online-Verkauf für Einzelhändler, da sie kontinuierlich neue Tools und Taktiken einführen, die sich auf Conversions konzentrieren. Daher sollten Einzelhändler die Vorteile jedes Kanals nutzen und ihre jeweilige Rolle strategisch mit flexiblen Attributionsmodellen bewerten, die an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst sind.